WENN DIE NACHT KOMMT

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Text

Vers 1:
Glaubst Du dem Mann, der im Fernsehen sagt, dass es morgen in Karlsruhe schneit Oder dem Prophet am Europaplatz: Es naht das Ende der Zeit? Glaubst Du an das Happy End, an die gute Fee Oder glaubst Du dem Schreihals von der AfD?

Glaubst Du an den alten Traum, der niemals vergeht Dass das große Glück auf dem Kontoauszug steht? Glaubst Du an die Deutsche Bank, die Börse im ARD Und dass Deine Aktie steigt, höher, immer höher, immer höher…

Chorus:
Doch woran glaubst Du, wenn die Nacht kommt, woran glaubst Du, wenn es dunkel wird, Gedankenüberfallkommando durch die grauen Zellen irrt? Woran glaubst Du, wenn die Nacht kommt und nichts ist mehr so klar wie am hellen Tag, glaubst Du alles, was Du denkst und denkst Du Dich um Kopf und Kragen?

Vers 2:
Glaubst Du an die große Freiheit, leben wie im Rausch Oder reicht Dir die kleine Freizeit am Samstag nach der Tagesschau? Glaubst Du an die freie Liebe oder an den freien Markt freie Fahrt für freie Bürger, mit Vollgas zum Herzinfarkt?

Glaub doch Deinem Fitness Tracker, hör auf Deinen Radiowecker Glaub an KI oder Alchemie oder vertrau auf Globuli. Glaub doch deinem Bankberater oder an den Dalai Lama Der Markt ist groß, die Gedanken sind frei, auch für dich ist was dabei.

Chorus:
Doch woran glaubst Du, wenn die Nacht kommt, woran glaubst Du, wenn es dunkel wird, …

Vers 3:
Glaubst Du, dass in jedem Menschen ein göttlicher Funke glüht? Glaubst Du an Gerechtigkeit, dass das Gute am Ende siegt? Oder dass der Eine vom Leben die Schokoladenseite sieht Und ein Anderer mit dem ersten Schrei die goldene Arschkarte zieht?

Glaubst Du, dass die Bahn der Sterne Dein Leben bestimmt Glaubst Du an die Macht des Schicksals, dem keiner entrinnt? Und dass Deine Seele wiederkehrt, am andern Ort, zu ner andern Zeit Oder dass sie im Himmel weiterlebt in Ewigkeit, in Ewigkeit?

Chorus:
Doch woran glaubst Du, wenn die Nacht kommt, woran glaubst Du, wenn es dunkel wird, …

Friedemann Winter